Design auszustellen, ist heute kein Ausnahmefall mehr. Vielmehr hat sich aus der ehemals musealen Nische ein neues Selbstverständnis des Designs entwickelt, das eine Praxis in Messen, Galerien und spezialisierten Design-Museen umfasst. Wenn über Design heute öffentlich geschrieben, gesprochen oder mit Bildern kommuniziert wird, spielen Ausstellungssituationen dabei eine herausragende Rolle. „Installationsansichten“, wie die Fotografien dieser Präsentationen genannt werden, sind dabei zu einem Gedächtnis des Designs und seiner eigenen Geschichte geworden. Ein Gedächtnis, das auch von Künstlern gern genutzt wird, wenn sie sich mit Design auseinandersetzen. Viele Designobjekte in Ausstellungen werden heute von einem breiten Publikum überhaupt nur noch über Bilder und Medienmitteilungen wahrgenommen. Der Designkontext hat sich damit nicht nur in seinem Ausstellungswesen, sondern auch in seinen Wahrnehmungs- und Produktionsformen dem Kunstbetrieb angenähert. Ein um Ausstellungsszenarien, virtuelle und bildhafte Elemente erweiterter Designbegriff bestimmen zunehmend die Diskussionen um zeitgenössisches Produkt- oder Grafik-Design.
Seit 2008 thematisiert das e-magazine oncurating.org als internationales Webjournal Fragen zur kuratorischen Praxis und Theorie. Mit dem Fokus auf Fragen des „Design-Ausstellens“ ist nicht nur der begrenzte Raum von Ausstellungsinstitutionen gemeint. Vielmehr wird die Ausgabe verschiedene Perspektiven auf das Thema aus kuratorischer Praxis, Grafikdesign und Theorie zusammenführen.
Sprache: Englisch
Umfang: 34 Seiten.
ISBN 978-1489537294.
Herausgegeben von Burkhard Meltzer, Tido von Oppeln und Sarah Owens.
Erschienen als Gastbeitrag zu oncurating.org (Download-Link), Nr. 17, 2013.
Gestaltet von Jeannine Herrmann/südpol.
Beiträge von Jan Boelen, Konstantin Grcic, Urs Lehni, Tobias Madison, Burkhard Meltzer, Tido von Oppeln and Sarah Owens, as well as an artistic intervention by Mamiko Otsubo.