Die Publikation erschliesst das Thema in zwei Schritten: einerseits mit einem systematischen Ansatz, die Rolle und das Aussehen modularer Strukturen in Design und Architektur neu zu bewerten; andererseits fragt die Publikation nach modularen Vorstellungen in unserem Denken. Während das erste Kapitel die Vision von Modularität in einem einzelnen Teil bis hin zur Dimension von Stadtplanung entdeckt, versammelt das zweite Kapitel Texte und Interviews über modulares Denken, mit dem wir Flächen in Koordinaten, Räume in Zonen und Zeit in rhythmischen Einheiten unterteilen.
Modularität entsteht vor allem auf der Suche nach Balance zwischen den menschlichen Bedürfnissen nach Freiheit und Flexibilität einerseits sowie Orientierung und Ordnung andererseits. Oftmals können beide Ziele jedoch nicht ohne Widersprüche oder Konflikte erreicht werden. Ein Modul ist nicht nur die kleinere Einheit innerhalb eines Systems, die herausgenommen und an der gleichen Stelle wieder eingesetzt werden kann; es dient als Verbindung und kann auf diese Weise mit anderen Einheiten und manchmal sogar mit anderen Systemen kommunizieren. Modulare Strukturen sind daher von Natur aus kommunikativ. Ein Teil kann nicht für sich modular sein, denn Modularität setzt immer eine Verbindung zu anderen Modulen voraus.
Für Design und Architektur ist das einheitliche Aussehen der Elemente in einem System heute von geringerer Bedeutung; der Fokus zeitgenössischer Positionen liegt vielmehr auf der Art und Weise, wie Bausteine miteinander verbunden sind und miteinander kommunizieren.